Heilpädagogin

Die Aufgabenbereiche der Heilpädagogik

  • Heilpädagogische Übungsbehandlung
  • Heilpädagogische Frühförderung
  • Schwerpunkte: Musikalische Förderung, Psychomotorik / Sensorische Integration, Heilpädagogische Spieltherapie.
  • Individuelle Entwicklungsbegleitung.
  • Kleingruppenangebote bei spezifischen Bedarfen.
  • Therapeutische Bearbeitung individueller Problemlagen / Krisenintervention.
  • Erstellung von Beobachtungsprotokollen und Förderplänen.
  • Verlaufs – und Abschlussdokumentationen.
  • Anamnese und gezielte Beobachtungen.
  • Mitwirkung bei der Erstellung von Entlassungsberichten.
  • Beratung der Mitarbeiterinnen des Gruppendienstes.
  • Teilnahme an Hilfeplangesprächen und Fallkonferenzen in Absprache mit den Gruppen.
  • Kooperation mit externen Therapeuten, Kliniken, Diensten.
  • Informationstransfer Gruppen, Leitung, Psychologie, medizinischer Dienst.
  • Fachlicher Austausch mit der Heilpädagogischen Wohngruppe nach gesonderter Absprache.
  • Teilnahme am Runden Tisch.
  • Teilnahme an den Teamsitzungen der Gruppen
  • Nach dem ersten Lebensjahr
  • Das Kind erscheint in seiner Entwicklung jünger als es ist.
  • Motorik
  • Feinmotorik
  • Sprache
  • Kognition
  • Sozial/emotionales Verhalten
  • Geistig
  • Emotional 

Für welche Zielgruppe ist eine Heilpädagogische Förderung geeignet?

Entwicklungsbereiche:

  • Kinder mit einer Behinderung
  • Kinder mit Wahrnehmungsproblemen

Worum geht es in der heilpädagogischen Förderung?

  • Ressourcen erkennen und stärken. (Ressourcen orientierte Förderung)
  • Nicht gegen den Fehler, sondern für das Fehlende
  • Biografie und Zusammenhänge verstehen und in Kontext zu aktuellem Verhalten setzen.
  • Wie kann man dem Kind helfen, sich bei uns wohl zu fühlen? (-> die Bedingungen schaffen damit Kind neue Situation erleichtert wird

Tätigkeitsbeschreibung Heilpädagogik Hermann Hildebrand Haus  

Heilpädagogische Übungsbehandlung  

Definition:

Die klassische Heilpädagogische Übungsbehandlung stellt eine konkrete Hilfe für beeinträchtigte (hierzu zählen alle Formen der Behinderung – eingeschlossen seelischer Beeinträchtigungen) Kinder und Erwachsene dar.

Wie ist der konkrete Verlauf?

  • Anamnese
  • Erstkontakt
  • Erstellen eines Förderplans
  • Heilpädagogische Übungsbehandlung
  • Wie wirkt diese?
  • Das Spiel ist etwas Naturgegebenes, es muss nicht erlernt werden und zieht sich durch das ganze Leben. 
  • Die Sensorische Integration ist kein Konzept zur Förderung von Kindern, sondern stellt die Grundlage zur Wahrnehmungsverarbeitung dar. Hierbei geht es in erster Linie um die Nahsinne (Taktil, Vestibulär und Propriozeptiv) und die damit verbundene Wahrnehmungsverarbeitung.

Sichtung von Berichte (Ärzten, anderen Therapeuten, Schule / Kita), Informationen über die Familie einholen, Förderbedarf klären

Kennen lernen, Beziehung Herstellen, bei Bedarf Diagnostik (Sensomotorisches Entwicklungsgitter nach Kiphard), Ressourcen / Fähigkeiten / Interessen herausarbeiten

Grobziel: Das Kind kann…

Feinziel: Das Grobziel wird in weitere kleine Schritte unterteilt, die für das Kind erreichbar sind.  

Die Förderziele werden unterteilt in:

  • Sozial / Emotionaler Bereich
  • Handgeschick
  • Grobmotorischer Bereich
  • Sprache
  • Kognitive Fähigkeiten
  • Lebenspraktischer Bereich 

Da die Verarbeitung vom Reizen nie separat geschieht, wirken sich alle Reize auf alle Teile im Gehirn aus und bewirken daher eine ganzheitliche Förderung. 

Die Förderung des Kindes ist immer an den Interessen / der Fähigkeit in Beziehung zu treten ausgerichtet. Es geht nicht um das stupide erlernen von noch nicht vorhandenen Fertig- / Fähigkeiten, sondern viel mehr um das Erleben von Erfolgen. Nur dann, kann ein Kind dauerhaft Lernen und neue Fähigkeiten entwickeln. 

Die Heilpädagogin gestaltet dem Kind den Rahmen, den es benötigt umso selbstständig wie möglich aktiv zu sein. Hierfür kann sie sich verschiedenste Konzepte zu Eigen machen.

Schwerpunkte sind:  

Heilpädagogische Rhythmik

Dieses Konzept wurde von Mimi Scheiblauer vor dem 2ten Weltkrieg entwickelt und hat ihre Ursprünge in der Arbeit mit geistig schwer beeinträchtigten Kindern, die zu der Zeit als nicht therapierbar galten.  

Musik stellt für viele Kinder ein gutes Medium dar, um auf nicht sprachliche weise in den Kontakt zu treten.

Die HPR stellt eine innere Ordnung her – die Kinder fühlen sich angenommen und erleben sich als Teil eines Ganzen. Die Kinder entscheiden sich intuitiv für das Instrument oder einen bestimmten Rhythmus, den sie gerade benötigen, der zu Ihnen passt, der Ihnen etwas gibt.

Beim Experimentieren mit den Instrumenten können sie alternatives Verhalten testen – jedes Verhalten wird angenommen und nicht be- oder verurteilt.

Dieser sichere Rahmen ist haltgebend und fördert die Entwicklung von Ressourcen. 

Heilpädagogische Spieltherapie

Die Heilpädagogische Spieltherapie kann einem Kind bei vielschichten Problemlagen helfen.

Doch zuerst muss man sich fragen, warum spielt ein Kind überhaupt?

Das Spielen eines Kindes ist Lernen. Das Kind erkennt auf spielerische Art und Weise die Welt mit ihren physikalischen Gegebenheiten, die Menschen in Ihr und sich selber durch die aktive Auseinandersetzung damit.

Gleichzeitig verarbeiten Kinder hier gemachte Erfahrungen

Gesunden Kindern aus einem liebevoll, versorgendem Umfeld, gelingt die Auseinandersetzung von ganz alleine. Eltern stehen intuitiv unterstützend zur Seite um Ihrem Kind zur richtigen Zeit, das passende Angebot zu machen.  

Doch beeinträchtigte Kinder, sind in ihrem Leben vor größere Schwierigkeiten gestellt. Durch Beeinträchtigungen des Körpers, der Kognition, oder durch Verletzungen der Seele ist das Spiel gehemmt oder im schlimmsten Fall vollkommen zum Erliegen gekommen (bei traumatisierten Kindern erlebt man dieses oft – die Fantasie liegt brach. Ihr Erleben ist von diesem Moment massiv geprägt, dass nichts anderes Platz hat).  

In den Stunden geht es darum, einen sicheren Rahmen zu schaffen. Dem Kind wird freigestellt, womit es Spiel. Anhand der Wahl und der damit verbundene Umgang mit dem Spielzeug kann man eine erste Hypothese zur Persönlichkeit des Kindes stellen.

Jedes Kind erzählt im Spiel die Geschichte seines Lebens, Es ist ein Zusammenspiel aus Fantasie und realen Geschehnissen. Daher ist hier besonders viel Respekt und Vorsicht geboten, nichts zu interpretieren, wo es nichts zu interpretieren gibt...

Die Heilpädagogin ist konkreter Spielpartner des Kindes und die Wächterin über Realität und Spiel.  

Kinder setzen sich im Spiel mit ihren Gefühlen und Wünschen auseinander – durch die konkrete Interaktion mit der Heilpädagogin werden diese be- und verarbeitete. Hierdurch entsteht eine Aktualisierung. Das heißt, das Erlebte wurde ins Selbstbild des Kindes integriert und wird nicht mehr als Belastungsfaktor wahrgenommen.  

Hier zeigt sich die besondere Anforderung der Arbeit im Hermann Hildebrand Haus. Kinder die hier bei uns Leben, leben in einer unruhigen Situation die nicht auf Dauer ausgerichtet sind. Das Ziel der hier stattfindenden Spieltherapien kann zuallererst mal sein, dass sie die hier gemachten Erlebnisse zu verarbeiten und Aktualisieren.  

Sensorische Integration

Gibt es beim Erkennen dieser Reize und der anpassenden Reaktion darauf Schwierigkeiten, spricht man von einer sensomotorischen Integrationsstörung.

Hier raus resultieren zahlreiche Verhaltensauffälligkeiten, Lernschwierigkeiten und motorische Probleme.

Das bedeutet: Sensorische Integration ist alles. Sie umgibt uns ständig und hört nie auf. SI ist die Grundlage für Haltung, Bewegung und Raumwahrnehmung. Diese entwickelt sich durch normale kindliche Aktivitäten. Kinder lernen, sich in Ihrem Umfeld zurecht zu finden (neben, unter, zwischen, auf…) Durch die sensomotorische Integration wird genaues Wahrnehmen der Umwelt möglich und die Voraussetzung für sinnvolles Handeln wird geschaffen. Sie können sich an Ihre Umwelt anpassen und entwickeln so eine Ich–Kompetenz.    

Dies kann sich äußern durch:  

Bei jüngeren Kindern:

  • Stolpern
  • Gegen etwas Laufen
  • Sich Grob verhalten
  • Vermeiden von Reizen / Übervorsichtig 

Bei älteren Kindern  

Schwierigkeiten haben bei der Einschätzung von

  • Distanzen
  • Gefahren
  • Ihre eigenen Kräfte
  • Ihre eigenen Grenzen und die der anderen
  • Probleme im Bereich Sozialverhalten
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